Haltung und Spannungsmuster

Durch den Informationsfluß von Sinneseindrücken und Bewegung lernt der Organismus auf neuromuskulärer Ebene. Dieses Lernen ist die Grundlage für Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Die richtige Haltung?

Die innere und körperliche Haltung gehen Hand in Hand.
Haltung heißt Halten und das ist ein Spannungszustand, der kurzfristig oder regelmäßig zu keinem Problem wird, sofern auf Spannung Entspannung folgt.
Dauerhaft führt erhöhte Spannung zu Verfestigung und Fixierung in Bereichen ( Muskel– und Bindegewebe, Fixierung von Gelenken ), wodurch die Bewegung eingeschränkt, die Feed – Back – Schleife des Informationsflusses an den sensomotorischen Cortex im Gehirn beeinträchtigt wird, weil die Rückmeldung geschmälert ist.
Als ob wir dann „vergessen“, dass wir beispielsweise die Schultern auch wieder loslassen können, wird dieser Zustand bald als „normal“ empfunden.
Diese individuellen Spannungsmuster formen die Eigenwahrnehmung, wie Situationen wahrgenommen werden und die Reaktionen darauf ausfallen.
Erwartungshaltungen aufgrund von Erfahrungen lassen uns auf ähnliche Situationen und Auslöser auf diegleiche Weise reagieren, so daß die Erfahrungen nur bestätigt werden, statt neue Erfahrungen zu machen, Möglichkeiten zu erweitern und Neues zu lernen.

haltung

Ob durch
– ständige Positionen und Gewohnheiten
Schonhaltungen nach Verletzungen
– Überzeugungen und innere Antreiber
chronische Anspannung als Leistungsreaktion auf ständige Anforderungen unter
unangenehmen Umständen ( durchhalten müssen oder passiver Widerstand gegen ein
„müssen“)
– ängstliche Erwartungshaltungen und Vorstellungen
körperliche oder seelische Traumata
– schmerzhafte Erfahrungen
– belastende Lebensumstände und psychische Belastungen
– ….. ,

jede Mißempfindung führt zu Anspannung und jede dauerhafte Anspannung führt zu Mißempfindung und „schlechten“ Gefühlen.
Diese Wechselwirkungen im Körper und mit der Psyche sind wie multikausale Kreisprozesse mit sich gegenseitig verstärkender Wirkung.
Nebenwirkungen können Unruhezustände, Ängste, depressive Verstimmungen, Phobien, Panikattacken oder Erschöpfungszustände sein. -> Körper-Signale

In den Bereichen dauerhafter Verspannunng enstehen Schwachstellen im Körper, die überempfindlich reagieren, weniger widerstandsfähig sind, nicht gut regernieren, sich schmerzhaft anfühlen oder taub werden und langfrisitg durch Symptome auffallen.

Wann immer eine Verspannung begann,
was immer ihre Ursache war,
die Auflösung psycho-physischer Spannungsmuster ist in der Gegenwart möglich.
Unbewußte Spannungsmuster wahrzunehmen, ermöglicht, sie wieder loszulassen und verändert das Gefühl, in einem Zustand gefangen zu sein, erweitert die Eigenwahrnehmung durch mehr Bewegungsfreiheit und erlaubt dem Körper bestmöglich zu regenerieren.

Wir können nicht ändern, was gewesen ist – wir können nur ändern, wie wir damit umgehen.
Körpertherapie ist dafür ein Weg – unsere Aufmerksamkeit ist der Schlüssel.